München, 22.03.2012: Peter Untermann über logische versus konkrete Testfälle

Für konkrete Testfälle ist ein notwendiges Kriterium, dass sie ausführbar und eindeutig wiederholbar sind. Eindeutig wiederholbar bedeutet, dass alle Parameter, von denen das Testfallergebnis abhängig ist, definiert sind. Dieses kann im Allgemeinen nicht abgesichert werden.

Somit wird im Alltag auch ein konkreter Testfall eine – wenn auch kleine – Äquivalenzklasse sein. Der Unterschied zwischen logischem und konkretem Testfall reduziert sich damit auf die Größe der Äquivalenzklasse. Wir haben also keinen – wie man in der Physik sagen würde – Phasenübergang.
Die Wiederholbarkeit eines Testfalls hängt davon ab, wie gut die relevanten Parameter erkannt und definiert sind. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Tester mit hohem Domänen-Knowhow – also guter Kenntnis der Parameter – mit Parameterbeschreibung auf höherem Abstraktionsniveau eine höherer Wiederholbarkeit erreichen können als Tester ohne dieses Wissen (trotz detaillierter Beschreibung). Hier wird also wieder deutlich, wie wichtig die Teststrategie ist. Sie hilft die richtige Tiefe der Parametrisierung zu finden.

Mein Votum: Damit Auftraggeber und Auftragnehmer am „Grünen Tisch“ Einigkeit über die Relevanz der Eingangsparameter und die Wiederholbarkeit erzielen können, muss auch bei logischen Testfällen eine entsprechende Beschreibungstiefe erreicht werden. Im Gedankenexperiment (und nicht nur da) kann der Testfall somit reproduzierbar ausgeführt werden.

 

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Peter Untermann
Geschäftsführer der Art of Quality GmbH